Kulturelles Zentrum Grafenwöhr

Entwurf Wamsler, Rohloff, Lang, Schweiger
Preis 1. Preis
Jahr 2005

Der zentrale Wettbewerbskern um die öffentlichen Infrastruktureinrichtungen wird als eigenständiger Bereich im städtischen Gefüge von Grafenwöhr im Übergang von innerstädtischen baulichen Strukturen zur Einfamilienhausbesiedlung geprägten Randzonen interpretiert.
Die öffentlichen Räume um die wichtigen kulturellen Infrastrukturen formulieren sich als einheitlich und deutlich gestaltete Aufenthaltsräume die von formulierten Grenzen –Hainbuchenhecken und Mauern – eingefasst sind. So werden die Übergänge zu den funktional zugeordneten Freiräumen um Kirche, Schule und Wohnbebauung geschärft.
Die so definierten multifunktionalen Stadträume thematisieren das Motiv des baumbestandenen Angers im Übergang zum Stadtrand. Sie werden mit einer einheitlichen Oberfläche aus wassergebundene Decke versehen. Die wassergebundenen Platzflächen werden von mit Platten befestigten Lauf- und Fahrbereichen durchquert. Einzelne Plattenreihen setzen sich in die wassergebundene Decke fort und strukturieren sie. Wichtigen Eingangsbereiche (Stadthalle, Kirche, Schule) sind Plätze vorgelagert. Pkw-Stellplätze sind im Bereich der wassergebundenen Decken durch Gussasphalt mit Splittabstreu befestigt. Der raumprägende Baumbestand wird ausgelichtet, gepflegt und erhalten. Neue Bäume (Amberbaum, Tulpenbaum, Flügelnuß usw.) ergänzen ihn zum lockeren Baumhain des „Indian Summer“.
Von diesem multifunktionalen öffentlichem Raum, der gleichsam die Klammer für das Zentrum der öffentlichen Einrichtungen bildet, werden zwei stadtstrukturell zu unterscheidende Bereiche ablesbar abgegrenzt: Zum einen die eindeutig dem historischen südlichen Stadtkern zuzurechenden Straßen Schulstraße nordwestl. Teil und An den Wiedgärten. Hier wird mit einem homogenen Natursteinbelag ein deutlicher Bezug zum historischen Stadtkern hergestellt und so städtische Entwicklungsphasen ablesbar gemacht.
Dem gegenüber werden Kerschensteiner Straße, Am alten Weg und Schulstraße Nord als Siedlungsstraßen definiert, in denen klar gegliederte Räume aus Baumreihen, Längsparkern und Gehwegen Orientierung vermitteln.