Ideenwettbewerb Starnberger See – Nordufer

Entwurf Rohloff, Lang, Schweiger mit eisenreich.kummert.partner architekten, Regensburg
Preis 2. Preis (kein 1. Preis)
Jahr 2006

„Zu neuen Ufern – Ein Tag am See“

Von der Stadt zum See, vom See zur Stadt

Die wechselseitige Beziehung von See und Stadt erfährt im zentralen Bereich eine neue Dimension. Eine bewegte Holztopographie lässt einen interessanten Erlebnis – und Aufenthaltsraum entstehen der sich wie selbstverständlich Richtung See entwickelt. Die Bahntrassen werden in diesem Bereich geringfügig angehoben und großzügig aufgeständert, der Blick zum See ist bereits stadtseitig möglich. Die Bahn überquert diesen städtischen Raum als sekundäre Struktur ohne ihn zu zerschneiden.

Bahnhof am See

Durch Verlegung der Bahnsteige und linksseitige Anfahrt eröffnet sich dem Besucher Starnbergs der direkte Zugang zur erhöhten Seepromenade und zum Seespitz, der Haltepunkt wird wieder zum Bahnhof am See.

Deckspassagen am Seeufer

Holzdecks definieren eine neue Uferlinie, schaffen Luft und Raum, bieten Wege und Aufenthaltsflächen auf dem Wasser und verbinden die Sequenzen des Ufers im stadtnahen Bereich.

Am See? – Im See!!

Kiesschüttungen und Badestege steigern die Attraktivität des Sees, der Weg in den See erlaubt den Blick zurück und inszeniert das Ufer in einer neuen Perspektive.

Der See gehört allen! – Auf dem Weg ins Grüne

Die Wegebeziehung in die östlichen Uferbereiche werden verbessert, die Liegewiese des Seebads wird öffentlich (kostenpflichtig sind nur die Infrastruktureinrichtungen, Schleusen mit Chiparmbändern ermöglichen die Kontrolle). Der BYC wird überständert und aus seiner solitären Lage befreit.

Vorhandene landschaftliche Potentiale werden weiterentwickelt, es entwickelt sich eine Sequenz von eindeutig städtischen Uferbereichen hin zu den Naherholungsgebieten im Grünen.

Das Tor zum See

Bauliche Verdichtungen finden östlich und westlich der neuen Bahntrasse im nördlichen Bereich der Schiffswerft statt. Es bildet sich ein städtisches Tor zum Seebereich, der sensible und für die Öffentlichkeit wertvolle Uferbereich südlich der Bahn entgeht so der Privatisierung und Individualisierung.

Lichtspiele

Frei angeordnete hohe Masten betonen – Segelmasten gleich – im zentralen Bereich der Seepromenade die Vertikale. Schwenkbare Strahler „bespielen“ am Abend die Holzdecks, lassen neue Perspektiven und Räume entstehen, verändern die Holztotographie zur städtischen Bühne.

Über dem See

Eine steinerne Promenade verbindet die Stadt mit dem See und schafft auf erhöhtem Niveau einen zweiten Erlebnishorizont entlang des Ufers. Ankommende Bahnreisende genießen bereits beim Ausstieg den Blick auf den See und erreichen über großzügige Rampen den zentralen Bereich und die sich nach Osten fortsetzende Uferpromenade. Ein Cafe, vom oberen und unteren Niveau erschlossen, wird zum Anziehungspunkt.

Kiesstrand – Badestrand

Die der alten Uferlinie vorgelagerten Holzstege erlauben den Rückbau des Uferverbaus und die Ausbildung von Kiesufern die unter die Holzdecks laufen. Im Bereich Seespitz werden zusätzliche Kiesufer geschaffen. Als Badestrände verlieren sie sich allmählich unter der Wasserlinie.